Filme und Dokumentationen

Es gibt einige Filme und Dokumentationen, die von den Herstatts selbst oder über die Herstatts produziert wurden. Hier finden Sie eine kleine Auswahl derer.

„Surrogat“

Iwan Herstatt (1887-1955) hatte im Jahr 1929 mit Freunden und Familie privat einen für damalige Verhältnisse aufwendigen Kriminalfilm gedreht und es wurden alle Register gezogen, sei es zu Wasser, in der Luft oder auch mit Raketenautos. Im Südpark in Köln Marienburg wurde ein Beduinenzelt errichtet und Kamele von einem Wanderzirkus ausgeliehen, ein Mordsspektakel. Leider ist der Film verschollen und es existieren nur noch Drehbuch und Fotos von den Dreharbeiten.

"Surrogat 2", 1929, Filmszene, Iwan Herstatt sticht in See
"Surrogat ", 1929, Filmszene, Flug in de Horizont
"Surrogat 4" 1929, Filmszene, Hermann Abendroth besteigt sein Raketenauto
"Surrogat 3" 1929, Filmszene, Clara Herstatt, fertig zum Ausritt

„Oh Donna Clara“

Ein Jahr später (1930) wollte die nächste Generation zeigen, dass auch sie Talent für eine Filmproduktion habe. Unter der Leitung von Gerd Brügelmann, einem engen Jugendfreund von Iwan D. Herstatt (1913-1995), wurde der Film „Oh Donna Clara“ produziert. Iwan D. Herstatt und viele weiter Freunde spielten in dem Kriminalfilm mit. Die schöne Clara (Liesel Seligmann) wird von einem verschmähten Verehrer (Hartmut Küchen) und Freund (Helmut Peill) entführt, der Freund von Clara (Walter Brecht) wird nach wilden Verfolgungsjagten gefesselt, auf Eisenbahnschienen gelegt und rettet sich in letzter Sekunde vor dem nahenden Zug. Der Bösewicht wird letztlich durch eine gezielten Golfschlag durch Iwan D. Herstatt zur Stecke gebracht. Eine Szene, die 30 Jahre später in einer Folge „Schirm, Charme und Melone“ von John Steed „wiederholt“ wurde. Der Film ist erhalten geblieben.

"Oh Donna Klara 1", Filmtitel
"Oh Donna Clara 2", Tanztee
"Oh Donna Clara 3", Verfolgungsjagd
"Oh Donna Clara 4", Autopanne Iwan Herstatt
"Oh Donna Clara 5", Der Zug naht!
"Oh Donna Clara 6", Iwan Herstatt schlägt ab
"Oh Donna Clara 7" Der Böse ist getroffen
Oh Donna Clara 8

„Iwan D. Herstatt zu Gast bei Alfred Biolek“

1992 wurde Iwan D. Herstatt (1913-1995) von Alfred Biolek in seine Sendung „Boulevard Bio“ in der ARD eingeladen. Bei dem Interview anlässlich der Buchvorstellung „Die Vernichtung“ erzählte Iwan D. Herstatt, wie aus seiner Sicht der Untergang des Bankhauses möglich war und wie es ihm danach ergangen ist.

ARD Film „Lebensträume“

Unter der Regie von Klaus Balzer erschien der Film “Iwan D. Herstatt – Millionen verdattelt” 2006 in der ARD. „LEBENSTRÄUME“ war eine Dokumentationsreihe, die Aufstieg und Fall von außergewöhnlichen Unternehmern aus der Wirtschaftswunderzeit aufzeigte, Max Grundig, Iwan D. Herstatt, Willi Messerschmitt und Alfons Müller-Wipperfürth. Alle Filme zeichnen sich durch gründliche Recherche und objektive Darstellung aus und sind ausgesprochen sehenswert.

ARD Satire „Goldjungs“

2021 wurde in der ARD die Filmsatire namens „Goldjungs“ ausgestrahlt. Die Herstatt-Pleite wird anhand von Devisenhändlern, genannt Goldjungs, und einer erfundenen Rahmenhandlung völlig an der Realität vorbei dargestellt. Die Familie Herstatt distanzierte sich entsprechend. Auch wenn man unter dem Deckmantel der Satire und der künstlerischen Freiheit Großzügigkeit anlegen will, bewusst lügen darf man auch bei einer Satire nicht. Beispielsweise war der namentlich genannte Chefdevisenhändler Dany Dattel bis zum Zusammenbruch im Bankhaus tätig. Im Film wird das Gegenteil behauptet. Die wahren Hintergründe bleiben im Dunkeln, nichts erfährt der Zuschauer über die Betrügereien. Iwan D. Herstatt wird als Person dargestellt, die nur Karneval und nicht die Bank im Kopf hat. Auch leidet er angeblich bereits unter der erst viel später aufkommenden Schlafkrankheit und bekommt nichts mit. Bei so viel Verstellung und Lüge hätte man fairerweise auch die Namen Gerling und Herstatt durch fiktive Namen ersetzen sollen. Der Klamauk-Film eignet sich nur für Liebhaber schriller Musik, Klamotten und Autos aus den 70er Jahren. Tiefgang (weder die Charaktere noch die Motive der Goldjungs werden durchleuchtet) oder ein moralisch vertretbares Ende (einfach weiterzocken, dann geht es für die Hauptdarstellerin gut aus) bekommt man nicht geboten.